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Mittwoch, 18. Mai 2016

Was macht mein Hund mit mir….

-  oder wie verändert Socke mich Teil 2 / 2   -
Socke im April 2016


Liebe Blogleser,

schön, dass Ihr auch wieder vorbeischaut. Heute geht es in unserem zweiten Teil weiter mit den Gefühlen, die Socke bei mir hervorruft und wie sie mich und mein Verhalten verändert.




Socke ist sehr neugierig und steckt gerne ihren Kopf durch eine geöffnete Haustüre, in einen Garten oder ein Ladenlokal. Und diese Neugier ist ansteckend. Meine Neugier ist geweckt, wenn es um Sockes Erkrankung und die Frage der bestmöglichen Behandlung geht. Es wundert mich, dass unser Tierarzt noch keine Löcher im Bauch hat. Aber auch für neues Hundezubehör, neuste Trends und Informationen rund um den Hund und seine Haltung bin ich zu haben.
Mit Socke bin ich naturverbundener geworden. Ich bin zwar immer schon gerne spazieren gegangen. Doch mit Socke erlebe ich die Natur ganz anders, erlebe die Jahreszeiten intensiver und mein Sinn für den Naturschutz, wie zum Beispiel beim Einkauf, hat sich verändert.
Sockes Erkrankung lässt mich zudem oft nachdenklich werden und mich fragen, ob sie Schmerzen hat, ob sie ausreichend versorgt ist und wie lebenswert ihr Leben ist.
Und auch diese Erkrankung ist es, die mich im Umgang mit Socke nachgiebig sein lässt. So darf Socke u.a. bei uns das Spiel beginnen und beenden und die Wahl des Weges überlasse ich – wenn es zeitlich passt – dem Sockemädchen. 




In vielen Dingen bin ich konservativ und meine Auffassungen recht eingefahren. In den Dingen, die Socke betreffen, bin ich viel offener für neue Dinge und neue Fragen. Hier interessieren mich alternative Heilmethoden für Socke zum Beispiel viel mehr, als für mich. Auch neuen Trainingsmethoden stehe ich offen gegenüber. Selbst wenn ich nicht alles gutheiße und schon gar nicht anwende, so interessieren mich diese Dinge.
Zudem lehrt mich Socke einen gesunden Optimismus zu leben. Als wir Socke zu uns holten, war die Betreuungssituation für Socke optimal, da der Socke-nHalter viel zu Hause arbeiten konnte. Dabei war diese Möglichkeit zeitlich beschränkt, aber ich wusste, dass – falls der Fall aller Fälle eintreten sollte – eine Lösung gibt. Auch wenn wir nicht damit gerechnet haben, ist der Fall eingetreten und wir haben natürlich eine Lösung gefunden. Es war nicht einfach, aber mein Optimismus hat sich bezahlt gemacht. Alles wird gut.
Sockes Erkrankung mit den regelmäßigen Fütterungszeiten und der Medikamentengabe lässt mich sehr organisiert sein. So gibt es feste Tage, an denen Sockes Futter gekocht wird und die Gabe der Medikamente erfolgt immer zur gleichen Zeit mit einer der vier Mahlzeiten.
Und auf Hinweis unseres lieben Bloggerfreundes Chris hat sich natürlich auch mein Outfit geändert. Es ist praktisch und socketauglich sowie  das „Aufhübschen“ weniger wichtig geworden. 




Ich bin ein recht nervöser und rastloser Mensch, aber Socke schafft es, dass ich ruhiger werde. Mit ihr kann ich mich hinsetzen, sie streicheln und mal nichts tun. Mit ihr kann ich ruhig sprechen und Ruhe genießen.
Wenn es um Sockes ärztliche Versorgung geht, dann gehe ich mit dem Tierarzt konform, der immer sagt  „never change a running system“. Daher bin ich bei der Therapie immer recht risikoscheu. Lieber alles so lassen, als ständig am Therapieplan herumdoktern. Ferner bin ich auch bei der Versorgung des Söckchens, namentlich durch den festen Tagesplan und der Organisation nach gut drei Jahren wirklich routiniert




Socke macht mich stolz, nur weil sie so ist,  wie sie ist. Sie ist so unkompliziert, so gut händelbar und gänzlich unproblematisch. Natürlich haben wir auch Dinge, die wir beachten müssen und wo wir Socke kontrollieren müssen, aber das ist alles recht harmlos.  Dabei ist es nicht unser Verdienst, denn wir haben Socke erst mit dreieinhalb Jahren zu uns geholt.
Ich bin stolz, dass sie die Fellpflege so gut über sich ergehen lässt und auch beim Tierarzt so entspannt ist. Ein wirklich toller Hund, dessen Begleitung mich selbstsicher und souverän macht. Ich brauche keine Angst vor den Gassirunden zu haben, mich nicht vor Hundebegegnungen zu verstecken und kann Socke überall hin mitnehmen, wenn ich mag. Selbst meine Schwiegereltern fahren mit Socke Bus und nehmen sie mit in die Stadt.
Bei Sockes Versorgung bin ich besonders sorgfältig und beim Reden über das Sockemädchen werde ich schnell sentimental




Für Sockes Wohl wird  - neben der ärztlichen Versorgung - alles getan und so wird zum Beispiel  der Garten tatkräftig umgestaltet. Bevor Socke kam, nahmen wir uns alle Zeit der Welt. Es gab ja auch keinen Grund sich zu beeilen. Aber Socke ist ein Gartenhund, der gerne auf der Terrasse liegt, im Sand buddelt und sich auf dem Rasen schubbert. Dann soll sie es auch tun können.
Es entspricht der Rasse, dass Socke gleichberechtigt mit ihren Menschen leben will. Insoweit hat Socke hier viele Freiheit und wir sind im Umgang mit ihr tolerant.
Und so manches Mal bin ich traurig, dass es Socke so schlecht geht. Wie sehr wünschte ich, dass sie dies nicht alles durchmachen müsste. Sie, die es nicht versteht und der ich es nicht erklären kann. Und ich bin traurig, dass unsere gemeinsame Zeit endlich ist. 




Socke an meiner Seite zu wissen macht mich ueberglücklich. Ich genieße mein Leben mit ihr  - hoffentlich noch recht lange - unbeschwert.
Und als Dank und Gegenleistung für all das  bin ich hinsichtlich Sockes Wohlergehen unnachgiebig. Vieles muss hinten anstehen, damit Socke gut versorgt ist.
Meine Unsicherheit im Umgang mit Socke und ihren Erkrankungen versuche ich – für Socke – abzulegen. Es ist nicht immer leicht, aber ich denke, dass Socke nicht verstehen würde und dies für ihr Wohlbefinden nicht dienlich ist.




Socke vertraut uns sehr. So hat Socke nicht einmal gejault oder geweint als wir sie zu uns holten. Dabei lebte sie dreieinhalb Jahre als Zuchttier in einem Rudel ein ganz anderes Leben. Zudem war sie schon einmal vorvermittelt gewesen, aber nach einem Tag zurückgebracht worden. Und ich stelle mir das immer so vor,  als hätte man mich als Kleinkind aus meiner Familie genommen,  mich in eine ganz andere Familie einer fremden Kultur gebracht, in der eine Sprache gesprochen wird, die ich niemals ganz verstehen kann. Socke hat das toll gemacht und auch bei den Arztbesuchen vertraut sie uns voll.
Mit Sockes Einzug habe ich die Verantwortung für Socke übernommen und die erfülle ich gerne und gewissenhaft. Ich bin also absolut verantwortungsbewusst und verantwortungsvoll,  und was das Söckchen betrifft sehr verlässlich. Dies gilt im Übrigen für mein Leben an sich, aber ich bin auch gerne mal etwas schusselig und vergesse etwas, aber nie in böser  Absicht. Nie würde ich Socke unversorgt lassen, dann lieber einen Termin verschieben oder absagen.
Ich hänge nicht an materiellen Dingen, wie das Haus oder das Auto. Ja, es ist alles schön, aber ich könnte mich gut davon trennen. Bei Socke ist das anders, da bin ich verlustängstlich.

 


Was Socke, ihre Rasse und das Hundeleben an sich  betrifft, bin ich unendlich wissbegierig. Leider fehlt mir  die Zeit mich mehr auf das Thema einzulassen, mehr Bücher zu lesen, mehr Vorträge und Seminare zu  besuchen.
Geht es um Socke, dann bin ich wohlwollend bei ihrem Verhalten, sehr wachsam bei ihrem Befinden und weinerlich, wenn es ihr schlecht geht.
Der Wunsch Socke ein glückliches Hundeleben zu schenken, ihr eine artgerechte und gesunde Zeit mit uns zu bieten, macht mich sehr willensstark.




Auch wenn man beim letzten Buchstaben den Alphabetes schon keine Lust hat und denkt, dass es doch nichts mit dem Anfangsbuchstaben Z geben kann, so ist mir dieser Teil besonders wichtig.

Socke bringt mich zum Zweifeln. Ich frage mich, ob ich Socke gerecht werde, ob ich als Socke-nHalterin tauge und sie das Leben hat, was sie verdient. Schätze ich die Erkrankung richtig oder leidet sie doch viel mehr, fehlt Socke Beschäftigung oder braucht sie mehr Ruhe???? Fragen, Ungewissheiten und Zweifel begleiten mich oft.
Für Socke bin ich immer zuversichtlich. Egal was kommt, egal wie krank sie ist, ich denke positiv und bin bewusst optimistisch. Und wenn ich manchmal keine Lust auf meinen Alltag habe und  das nächste Problem in den Startlöchern steht, dann denke ich, dass  alles gut wird und wird das meistern werden. Denn wenn ich nicht so denke, dann kann ich das Socke nicht signalisieren. Socke kann aber die Probleme nicht lösen, sie muss darauf vertrauen, dass wir das hinbekommen. Und dieses Denken tut mir gut. Denn irgendwie schaffen wir doch alles, für Socke, mit Socke und wegen Socke….
Socke und das Leben mit ihr macht mich wirklich zufrieden. Wenn ich morgens vor dem Dienst um 05:45 Uhr mit Socke durch die Straßen gehe, wir dabei ganz alleine sind, wir unsere kleinen Spielchen spielen, ich Socke füttere, mit ihr kurz Ball spiele, ihren Zopf machen, sie in den Wagen des Socke-nHalters setze, damit sie in die Betreuung gebracht wird oder wenn ich zu  Hause arbeite und Socke liegt unter dem Tisch und schläft, dann bin ich zutiefst zufrieden. Mich umgibt ein warmes Gefühl, eine kleine stille Freude und das Wissen, das alles gut ist.

Damit beende ich diesen doch recht persönlichen Beitrag und wünsche Euch, dass auch Eure Fellnasen die besten und schönsten Gefühle bei Euch hervorrufen.



Viele liebe Grüße


9 Kommentare:

  1. Liebe Sabine,

    das hast du wieder ganz toll geschrieben. Aus jedem deiner Sätze kann man deine enge Verbundenheit zu Socke deutlich ablesen.

    Wuff-Wuff dein Chris

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    1. Das ist schön, mein lieber Chris…..

      Vielen lieben Dank und viele liebe Grüße
      Sabine mit Socke

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  2. Ich kann mich eigentlich nur wiederholen. Deine Worte berühren mich sehr und ich finde das Socke-Alphabet eine sehr süße Idee! Übrigens finde ich das Foto mit „U“ zauberhaft. Wie sie ihre Nase in den Wind streckt...

    Ganz liebe Grüße
    Nicole

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    1. Das freut mich sehr und ist wirklich sehr lieb von Dir.

      Vielen lieben Dank und viele liebe Grüße
      Sabine mit Socke

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  3. Wie immer hast du alles auf den Punkt getroffen.
    So liebe, nette, einfühlsame und manchmal auch trurige Worte / Begriffe hast du für dein Sockemädchen gefunden.

    Wirklich toll und herzlich.
    Wuff, Deco + Pippa

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    1. Deine lieben Zeilen sind aber auch sehr nett und berühren mich….

      Vielen lieben Dank und viele liebe Grüße
      Sabine mit Socke

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  4. Liebe Sabine,

    ich finde beide Teile einfach wunderbar und eine perfekte Mischung aus Liebeserklärung und Lebensbeschreibung. Ich bin mir sicher, irgendwie haben mich alle unsere Hunde verändert - und jeder von Ihnen hat mein Leben auf seine Weise bereichert, auf den Kopf gestellt, verändert und bewusster gemacht.
    Vieles was Du schreibst berührt mich sehr - denn ich weiß, wie sehr Du Dein Leben nach dem Söckchen ausrichtest und Dich um ihr Wohl kümmerst.

    Liebe Grüße,
    Isabella mit Damon und Cara

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    1. Ja, unsere Hunde stellen unser Leben auf den Kopf. Nie hätte ich mir das Leben mit Socke so vorgestellt, nie hätte ich gedacht, dass ich so fühlen und so handeln würde. Aber ich bereue nichts.

      Vielen lieben Dank und viele liebe Grüße
      Sabine mit Socke

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  5. Das ist sehr lieb von Euch und freut uns sehr. Habt Ihr nicht Lust ein Charlyalphabet zu veröffentlichen?

    Vielen lieben Dank und viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke

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