Sicherheit und Verlässlichkeit ....

-  oder Tag 145 mit der neuen Diagnose -

Socke im September 2018

Liebe Blogleser,

ich mag mein Leben mit Socke sehr. Zum einen bin ich gerne unterweg,  gehe gerne spazieren und lasse mich auf das Leben mit einem Hund, seinen Bedürfnissen sowie seinem Wesen ein.   Zum anderen liebe ich diese besondere Bindung, die im Laufe der Zeit entstanden ist. Auch die feste Tagesstruktur und die wachsenden Rituale machen mich zufrieden. Ich weiß immer, was ich tun kann und  habe nie Langeweile.  Ich weiß, warum ich aufstehe und,  dass es da jemanden gibt, der mich wirklich braucht. Diese Strukturen und Rituale geben  mit zudem Sicherheit und zeugen von Verlässlichkeit. Und je älter Socke und ich werden, je wichtiger sind uns diese Dinge. Während man in jungen Jahren die Flexibilität und Spontanität genoss, gibt es dieses hier im Alltag zunehmend weniger. Lediglich im Urlaub kann man sich hier etwas austoben.

Und manchmal, wenn mich die Verpflichtungen zur Versorgung von Socke überfordern, dann besinne ich mich auf die die schönen Dinge und denke daran, wie schrecklich es ohne Socke wäre. 

Und von einem kleinen Ritual möchte ich gerne berichten.

Nachdem ich nicht mehr mit dem Zug zum Dienst fahre, entfallen die Abholszenarien am Bahnhof, die ich so mochte und auf die ich mich immer so gefreut habe. Wenn ich aber das Glück habe, dass ich einmal nicht selber zum Dienst fahren muss, sondern mitgenommen werde, dann holen mich Socke und der Socke-nHalter abends am Treffpunkt der Fahrgemeinschaft zu Fuß / Pfote ab.

Nun kommen mir die Liebsten auf dem Weg nach Hause entgegen und wir gehen mit Socke mit einem kleinen Umweg langsam nach Hause, um den Feierabend  - meist sogar das Wochchende - endgültig einzuläuten.

Ich freue mich schon mit dem Aussteigen aus dem Auto des lieben Kollegen auf den Moment,  wo beide mir entgegen kommen.

Interessant finde ich es, dass Socke sich, wenn ich "richtig" nach Hause komme,  viel mehr freut und das Heimkommen viel aufgeregter zelebriert. Ich hatte hier davon berichtet. Auf der Straße gibt es eine sehr zurückhaltender Begrüßung. Zudem erkennt mich Socke auch erst recht spät. Das ist so niedlich, weil man sieht, dass Socke zu überlegen scheint, ob ich es bin. Da ich aber recht bepackt bin, sehe ich für Socke wahrscheinlich auch anders aus als sonst.....

Zu Hause angekommen wird dann erst einmal im Garten ausgelassen gespielt und das Wiedersehen nach dem langen Tag zelebriert.

Das Wissen um dieses Ritual macht mich sehr zufrieden und es zu leben macht mich glücklich.

Viele liebe Grüße