Ich bin immer wieder von Sockes Vertrauen und der Tatsache, dass ich ihr jede Medizin anstandslos verabreichen darf, gerührt. Ich durfte sie von Anfang an überall berühren und in Augen, Ohren und Fang schauen. Es war nie ein Problem, Socke die Stellen rund um den Po oder ihr Geschlechtsteil zu schneiden, geschweige denn das Fell in den Zwischenräumen der Pfoten zu kürzen.
Aber auch bei der tierärztlichen Versorgung ist Socke so tapfer und macht es mir so leicht. Socke versteht ja nicht, dass Medizin in Tablettenform oder verabreicht in Spritzen, sie gesund macht oder Linderung schafft. Sie weiß nicht, dass ich ihr niemals wehtun möchte und ich sie nicht aus Freude zum Arzt bringe. Ich verstehe Socke, dass Tierarztbesuche für sie zum Albtraum geworden sind und sie schon beim Anblick der Spritze anfängt wie ein Affe zu schreien. Es gibt Tage, da bin ich noch nicht einmal in der Lage ihr beizustehen und überlasse das Festhalten den Helferinnen. Besonders schäme ich mich, dass ich einmal sogar den Behandlungsraum verlassen musste, weil ich dies nicht mit ansehen konnte. Der Socke-nHalter blieb aber bei Socke. Ich bin froh, dass wir jetzt zumindest wissen, wie wir Socke helfen können (Spritze nicht zeigen und von hinten am Hinterlauf arbeiten).
Trotz dieser Erfahrungen und Erlebnisse vertraut Socke mir. Ich hingegen bin nachtragend und vergesse schlecht. So ist ein Fahrradunfall mit 5-fachem Kieferbruch in der Kindheit immer noch der Grund, warum ich viel Angst bei Zahnarztbesuchen habe und bei Spritzen immer zurückweiche, so dass man mehrmals stechen muss. Socke ist so unendlich tapfer und schenkt mir Vertrauen, von dem ich mich frage, womit ich das verdient habe.
Ich hingegen bin Socke dafür sehr, sehr dankbar.
Viele vorweihnachtliche Grüße