Socke im Juni 2017 |
Liebe Blogleser,
ein wenig Sorge habe ich schon, dass ich Euch mit dem heutigen Beitrag auf die Nerven gehe, aber ich denke mir, dass jeder, der keine Lust auf meine Gedanken hat, den Beitrag ungelesen wieder schließen und den Blog verlassen kann. Mir ist es heute wichtig, dass ich meine Gedanken einmal niederschreibe, auch in der Hoffnung, dass es mir hilft die Dinge wieder klarer und positiver zu sehen.
Ich habe mir erlaubt die Kommentierfunktion für diesen Beitrag auszuschalten, da es mir schwer fallen würde, Eure Kommentare - wie gewohnt - zu beantworten. Ich hoffe zudem, dass der Beitrag für sich spricht. Ich kann mich nicht weiter erklären oder die Situation besser darstellen. Natürlich bin ich - wie immer - über meine E-Mail-Anschrift einfachsocke@gmail.com erreichbar.
Wie ihr wisst, ist der einfach Socke-Blog ein Tagebuch für mich. Mit ihm möchte ich möglichst viele Erinnerungen an die Zeit mit Socke schaffen, auf die ich irgendwann zurückgreifen kann, wenn es Socke – in gaaaaanz langer Zeit - nicht mehr geben wird. Es geht also nicht um die allgemeinen Dinge wie Training, Ernährung oder Erziehung im Zusammenleben mit Hunden, es geht wirklich um das Leben mit Socke. Daher ist es mir wichtig, dass die Beiträge authentisch und ehrlich geschrieben sind. Ich selbst möchte beim Lesen der alten Beiträge gerne das Gefühl bekommen, das ich beim Schreiben hatte.
Dabei fällt es mir leichter, wenn ich täglich schreibe. Ich habe meinen persönlichen Rhythmus zum Bloggen gefunden. Viele Beiträge schreibe ich an freien Tagen vor und vervollständige und formatiere sie lediglich am Abend. Da ich meine Bilder nicht bearbeite, sind diese ebenfalls schnell eingefügt. Nur selten schreibe ich ganz spontan einen Beitrag.
Meine Beiträge geben damit die Stimmung wieder, die ich beim ersten Schreiben der Texte und den Gedanken an das Erlebte habe. Dies führt aber auch dazu, dass ich bereits vorbereitete Beiträge manchmal nicht veröffentlichen kann, weil sie nicht bzw. nicht mehr zu meiner Stimmung passen. Irgendwann passen sie dann vielleicht gar auch nicht mehr, so dass schon gut 50 nicht veröffentliche Beiträge im Archiv schlummern. Diese werden wohl nie veröffentlicht werden.
Und ganau das wurde mir zum Problem in den letzten Tagen. Nur sehr mühsam habe ich die letzten Beiträge veröffentlicht. Und es gibt noch viele Bilder aus dem Monat Juni sowie dem aktuellen Monat, die mit entsprechenden Beiträgen veröffentlicht werden könnten.
Da gibt es unser letztes Wannenbad mit einem neuen Tipp zur Pflege, es gibt die Bilder vom Spiel im Bürgerpark, vom Spaziergang mit Elefant Moe, nicht zu vergessen die letzten Bilder unseres Ostseeaufenthaltes, dem Ausflug nach Nordkirchen, der neuen Puschiidee, den Sockejugendspielen und und und…
Aber mich beschäftigen zurzeit andere Themen. Zum einen schreibe ich einen Beitrag zum Thema der alternde Hund, der etwas umfangreicher wird und an dem ich mich immer wieder setzen muss. Die Inhalte beschäftigen mich sehr und lassen mich nachdenklich werden, so dass der Bericht auch aus diesem Grunde nicht in einem Zuge geschrieben werden kann.
Zudem lässt mich dieser Beitrag mehr und mehr zu der Erkenntnis gelangen, dass die Bedürfnisse eines kranken Hundes, nämlich Socke denen eines alten Hundes sehr ähneln. Und ich frage mich, wie es in der Kombination alt und krank werden wird. Wie wird Socke alt? Wie werden sich die Beeinträchtigungen durch Alter und Krankheit bei Socke auswirken? Werden sie stärker sein oder verkürzen sie nur das Leben? Auch Fragen, wie ich es Socke leichter machen kann und, ob ich die Ratschläge übernehmen kann ohne Socke zu überfordern, treiben mich um.
Und wenn ich dann erfahre, dass Rocky, ein Tibet Terrier unseres Wohngebietes plötzlich sehr krank wurde und binnen weniger Tage über die Regenbogenbrücke geschickt werden musste, dann sticht es mir ins Herz.
Neulich fuhr ich auf dem Heimweg hinter einem Fahrzeug des Tierkrematoriums Rosengarten her. Der Gedanke daran, dass sich in dem Kastenwagen Urnen verstorbener Tiere befinden, hat mich zum Weinen gebracht. Ich war froh, dass noch gut 60 km Heimweg vor mir lagen, um nicht ganz verheult zu Hause anzukommen.
Oder wenn ich in der Mittagspause am Dienstort eine Runde drehe, um den Kopf frei zu bekommen, dann fühle ich mich ohne Socke an meiner Seite in letzter Zeit ganz merkwürdig und die Angst, dass ich irgendwann wirklich einmal ohne Socke spazieren gehen muss, schnürt mir den Hals zu.
Wie ihr seht, bin ich in einer ziemlich empfindlichen Phase und es fällt mir schwer, so zu tun, als ob alles in Ordnung sei. Namentlich hadere ich mit dem Veröffentlichen heiterer Beiträge.
Natürlich gibt es einen Anlass für all das. Sockes Husten wird schlimmer. Es ist Zeit aktiv zu werden. Bisher hat uns die Tierheilpraktikerin helfen können, doch ihre Mittel helfen nicht mehr. Wir versuchen seit Monaten Zusammenhänge des Hustens zum Futter, zu besonderen Ereignissen, zur Gabe der Medizin oder ähnlichem zu erkennen. Aber wir finden nichts, was auf eine Regelmäßigkeit und damit auf die Ursache hindeuten kann. Mal ist es besser, aber es gibt Tage, da hustet Socke sehr viel und sehr stark. Der ganze Körper staucht sich zusammen und es tut schon beim Hinsehen weh. Wir haben bereits die Medikamentengabe nach hinten verlegt und füttern in der Nacht, weil wir immer noch davon ausgehen, dass es das Sodbrennen ist, was zum Husten führt. Aber nichts hat wirklich Erfolg. Insofern kommen Zweifel und Ängste auf.
Und was mit das Schlimmste für mich ist, dass Socke oft dann hustet, wenn sie Spaß hat, soll heißen, wenn sie sich auf dem Teppich mit Wonne schubbert, wenn sie spielt oder sie wird vom Husten aus dem Schlaf gerissen. Nur mit Anspannung erleben wir diese eigentlich schönen Dinge.
Es muss also jetzt zeitnah die Ursache für den Husten gefunden werden und zwar mit tiermedizinischen Mitteln, denn leiden soll Socke nicht. Trotz dieses Vorsatzes habe ich große Angst und fürchte mich vor dem, was auf mich zukommt.
Nun ist ja nicht alles schlecht und nur schlimm. Wir genießen mit Socke auch sehr viele schöne Momente und davon werden wir auch weiterhin berichten. Zumal ich auch nicht immer die Kraft finde über meine Sorgen zu sprechen. Gerne lasse ich mich durch andere Gedanken, freundliche Gespräche und dergleichen ablenken. Und natürlich versuche ich auch für Socke die größtmögliche Normalität und Freude zu leben. Ich habe gelernt, dass Zuversicht und eine positive Haltung hilfreich sind und schwere Zeiten leichter überstehen lassen.
Dies soll jetzt kein Widerspruch zur oben erwähnten Authenzität und Ehrlichkeit sein. Ich verstelle mich nicht, bin ehrlich und, wenn es mir gelingt die Sorgen zu verdrängen und mich an den schönen Erinnerungen zu erfreuen, dann tue ich das auf dem Blog sehr gerne. Wenn es aber mal nicht geht, weil die Sorgen zu sehr drücken, dann verstelle ich mich nicht, sondern bin offen, lasse die Beiträge im Archiv und schreibe meine Zeilen, wie ich es heute tue.
Ich musste mir all das von der Seele schreiben und hoffe, dass Ihr Verständnis habt. Ich hingegen hoffe, dass mir dieser Beitrag die erwünschte Erleichterung verschafft, es morgen wieder besser geht und ich einen der vorbereiteten Beiträge veröffentlichen kann.
Mit vielen traurigen und nachdenklichen Grüße
PS. Alle Bilder stammen von unseren Spaziergängen am 12.06.2017