- der Sechste -
Liebe Bloggleser,
und weiter geht es mit den Irrtümern rund um den Hund, die ich versuche aufzuklären. Zunächst erst mal die übliche Übersicht.
Meine
Quelle: Anja Weiershausen - Populäre Irrtümer über Hunde Von kalten Schnauzen, bunten Hunden und des Pudels Kern
1. Hunde sind treu wie Gold
2. Hunde haben kein Ich-Empfinden
3. Alle Kommandos mehrfach wiederholen
4. Manche Rassen sind schwer zu erziehen
5. Hunde wollen gleichberechtigt sein
Heute:
6. Ein großer Garten ersetzt den Spaziergang
7. Hunde verstehen jedes Wort
8. Hunde sind eifersüchtig
9. Der will nur spielen
10. Der tut nix
11. Hunde lügen nicht
Na, was glaubt Ihr? Reicht ein großer Garten?
Hunde sind hochsoziale Säugetiere, wie auch der Mensch. Ein Hund braucht Abwechslung, Kontakte sowie das individuelle Ausleben seiner Bedürfnisse. Obwohl jeder Hund anders ist, gehören Bewegung für die körperliche Auslastung, aber auch wechselnde Umweltreize für den psychischen Ausgleich zu den Grundbedürfnissen unserer Vierbeiner. Dabei kommt es auch nicht auf die Rasse an. Es handelt sich tatsächlich um die Grundbedürfnisse jedes Hundes.
Es muss hierbei zunächst einmal folgendes beachtet werden. Hunde verrichten heute erstaunlich Dienste als Rettungshunde, Blindenhunde, Wachhunde oder sie sind Familienmitglieder ohne eine Aufgabe zu erfüllen. Hund und Mensch sind durch ein Gefühlsband miteinander verbunden, wobei der Hund auf den Menschen angewiesen ist. Er muss sich dem Tagesablauf seines Halters anpassen, was folglich ein Leben im Tagesrhythmus des Menschen bedeutet, angepasst an dessen Leben zwischen Pflichten und Freizeit. Dazu kommt, dass bestimmte Rassen für bestimmte Aufgaben gezüchtet wurden und folglich die Eigenschaften eines Malochers, eines Spitzensportlers bis hin zu einem ruhigen Gesellen in unseren Hunden mit sich bringen. Dazu kommen die Vorlieben eines jeden Hundes, die für seine Zufriedenheit wichtig sind. Und nun hat jeder Hundehalter die Verpflichtung und die Verantwortung den Bedürfnissen seines Hundes gerecht zu werden. Der Hund ist ein Lauftier und egal, ob der Bewegungsdrang stark oder weniger stark ausgeprägt ist, liegt er doch weit über dem des Menschen. Auch die Aufnahmefähigkeit von Informationen über den Geruchssinn ist beim Hund enorm groß. So wie der Mensch über die Augen tausende von Informationen pro Minute aufnimmt, kann der Hund diese mit seiner Nase erschnüffeln. es ist doch erstaunlich, dass ein Achtel eines Hundehirnes nur mit der Verarbeitung der Gerüche beschäftigt ist.
Nach alledem weiß jeder, dass ein Garten nicht ausreicht und auch eine 10-minütige Gassirunde keine ausreichende Erkundungszone für einen Hund darstellt. Dies gilt auch, wenn es dreimal am Tag zehn Minuten sind. Es genügt der körperlichen und geistigen Beschäftigung in keiner Weise und kann niemals die notwendige Abwechslung darstellen. Ferner schafft ein Garten oder die kurzen Spaziergängen niemals die Beschäftigung, die für den Hund so entscheidend ist. Laufen, rennen, buddeln, spielen, Aufgaben erfüllen gehört einfach zu den täglichen Bedürfnissen des Hundes, um ein artgerechtes und zufriedenes Leben führen zu können.
Es gibt natürlich Ausnahmen. Eine davon haben wir selber erleben dürfen, als das Söckchen an der Bauchspeicheldrüsenentzündung erkrankt ist. Hier kannte Socke nur kurze Spaziergänge von 15 Minuten machen. Sie war tatsächlich so erschöpft. Und wenn der Weg länger war und sie keine Kraft mehr hatte, so blieb sie stehen und ich habe sie nach Hause getragen.
Viele liebe Grüße
Liebe Sabine,
AntwortenLöschenvielen Dank für den Aufklärungsversuch. In vielen Punkten kann ich dir Recht geben. Insbesondere die Abwechslung ist für Chris wichtig.
Das wird deutlich, wenn aufgrund der Arbeit "normale, alltägliche" Runden Pflicht sind. Laufen wir hier ringsrum, ist er unaufmerksam, mehr mit Schnüffeln, als alles andere beschäftigt. Er kennt ja sein Terrain auswändig. Und nein, wir haben gar keinen Garten, also er läuft schon richtig ;)
Sobald wir aber in den Wald fahren oder irgendwo anders hin, ist er ständig bei mir. Er kann es nicht ertragen, wenn ich aus seinem Blickfeld verschwinde.
Ganz deutlich wurde das bei einem Versuch auf der Spielwiese, die ja auch nahe dem Zuhause liegt. Frauchen versteckt sich, Chris spielt unbeeindruckt weiter á la "Ich kenne doch den Heimweg und weiß, wo ich wohne". Im Wald gab es mal zwei Parallelwege, zwei Meter Abstand. Ich bin den einen Weg gelaufen, Chris sollte den anderen laufen. Das ging gar nicht.
Wir können also dem Post nur beipflichten.
LG Britta & Chris
Hallo Ihr Beiden,
Löschendas ist sehr interessant, denn ich erkenne Socke durchaus wieder. Klasse, wie Du das beschreibst. Socke liebt die Abwechslung, wobei sie morgens gerne dieselbe Runde ganz alleine mit mir geht, um alles Wichtige zu erledigen, erst mal wachwerden und schnüffeln, schnüffeln, schnüffeln....Bei uns gibt es leider einige Hunde, die nur im Garten oder rund um das Haus leben. Das dies nicht ausreicht habe ich mir gedacht, bin aber nun bestätigt.
Vielen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar und viele liebe Grüße
Sabine mit Socke
Dem ist eigentlich nichts mehr hinzuzufügen :)
AntwortenLöschenLiebe Tatjana,
LöschenDeinem Kommentar auch nicht.
Viele liebe Grüße
Sabine mit Socke
Wie lieb, dass du sie getragen hast - sowas kenn ich *hihi* Wahre Liebe!
AntwortenLöschenNaja, so Leute, die glauben Hunde brauchen einen Garten kennen wir auch - uns wurde sogar vorgeworfen, dass wir den Hund quälen, weil wir ja in eine Wohnung ohne Garten gezogen sind... und zwar von einem Nachbarn, deren Hund niemals den Garten verlassen hatte, ausser zum Sch...i machen.
Ich wage die Vermutung anzustellen aufgrund von genügend Vergleichsmaterial, dass mein Schwarzer glücklicher ist, als die kleine Hündin, die nur das kleine Revier namens Garten kennt...
Wir wohnen jetzt zum Glück woanders...
Wuff und Wedel,
der schwarze Hund mit Herrschaften
Hallo Ihr Lieben,
Löschenich glaube die Wohnverhältnisse sind nur bedingt relevant für das artgerechte Hundeleben. Ein Garten ist schön, wenn der Hund aber aus diesm nicht rauskommt, ist es nicht artgerecht. Eine maietwohnung kann nicht artgerecht sein, wenn ich dem hund keinen Auslauf boete oder nur suf einem begrünten Mittelstreifen der Hauptstraße. Aber die meinsten Hundehalter wissen zum Glück, was ihre Hunde brauchen. Aber, die die andere belehren wollen, sollten oft erst mal vor Ihrer Türe kehren...
Danke für Deinen Kommentar und viele liebe Grüße
Sabine mit Socke
Ich wollte mich noch Julchen anschließen, dass es sehr liebevoll (wie nicht anders zu erwarten) von Dir ist, die kranke Socke nach Hause zu tragen.
LöschenIch habe sogar Kim getragen, als es ihm schlecht ging. Allerdings musste ich den sterbenden Hund, weil ich hier so ätzende Nachbarn habe, auf den nächsten Acker tragen, denn er hätte ja auf unserem englischen Golfrasen vor dem Haus einen Tropfen Pipi verlieren können (hätte er eh nicht, er war schon zu schwach). Das war sehr sehr hart für mich, wie Du Dir vielleicht vorstellen kannst und zum Schluss habe ich es kaum noch geschafft. Der Grund, warum Linda jetzt wesentlich kleiner ausgefallen ist. Man wird ja nicht jünger.
Das gehörte zwar nicht unbedingt hierher, aber ich musste es mal loswerden...
Nun zum eigentlichen Thema:
Ein Garten mag zwar schön sein, aber tut meiner Meinung nach nichts zur Sache. Ich habe auch keinen Garten und auch Kim hat, wie Jaromir auch, sein Leben in Wohnungen verbracht. Das war nie ein Problem, der Hund hatte genug Auslauf, wahrscheinlich mehr als ihm lieb war, und genug Beschäftigungsmöglichkeiten. Ich halte deshalb auch dieses Haus-mit-Garten-Getue vieler Tierschutzvereine für völligen Quark. Es ärgert mich regelrecht, weil es ja, da sind wir uns ja einig, nicht auf den Garten ankommt.
Ich denke sogar, man muss aufpassen, dass man nicht zu bequem wird und dem Hund nur noch die Tür zum Garten aufmacht. Frühmorgens, spätabends und bei jeder schlechten Wetterlage (Kälte, Hitze, Regen, Sturm). Du verstehst sicher, was ich meine. Die Verlockung ist schließlich groß, ich würde mich da nicht ausschließen.
Und für alle anderen Fälle nehmen das Lindanchen und ich eben den ganz großen Garten in Anspruch ;)
Liebe Andrea,
Löschenschön, dass Du Dich noch mal meldest und wie lieb Du schreibst. Wenn ich lese, was Du wegen Deiner Nachbarn durchgemacht hast, tut mir das unendlich leid. Wie kann man nur so herzlos sein.
Wir haben einen kleinen Garten, in der Socke eine Grasecke und eine Sandbuddelecke hat. Socke macht nicht in den Garten, selbst als sie krank war.
Wir haben hinterm Haus einen kleinen Wald, so dass Socke auch nicht in den Garten machen muss.
Ich finde es völlig egal, ob ein Garten da ist oder nicht. Wie Du schon geschrieben hast...,
Aber Züchter gehen ja auch nicht immer mit allen Tieren des Rudels Gassi, v . a. wenn Welpen da sind. Also, muss der Garten herhalten. Vielleicht glauben sie daher, dass ein Garten nötig ist.
Vielen lieben Dank und viele liebe Grüße
Sabine mit Socke
Hallo Ihr Lieben,
AntwortenLöschenich habe zwar einen kleinen Garten, der super ist, um ein Schläfchen im kühlen Gras zu halten, aber ich brauche viel mehr als das. Obwohl wir in der Stadt wohnen, haben wir ganz in der Nähe den Englischen Garten, und da verbringe ich täglich ein paar Stunden mit Artgenossen. Da darf ich frei laufen, alles erkunden, mit der Mamma Rad fahren ( ich gewinne übrigens jedes Mal) und ins Wasser springen darf ich auch. Es wird dort auch trainiert und geübt und ich habe jeden Tag so viel Spaß!
Manchmal raufe ich und mache die Mamma kirre, aber meistens bin ich friedlich. So ein Garten wäre für jeden Hund ok! ;)
Ops, fast habe ich es vergessen: dort gibt es im Dommer auch Schafe und somit kann ich mich sogar wälzen nach Lust und Laune!
Liebe Grüße
Dein Arno
Lieber Arno,
Löschenich finde es ganz prima wie eindrucksvoll Du Deine Bedürfnisse beschreibst.
Zudem zeigst Du, dass man als Stadthund ein wunderbares Leben führen kann, wenn nur das Rudel wissen, wie sie die Bedürfnisse seines Hundes erfüllen kann. Und Dein Rudel hat es drauf.
Ich freue mich für Dich, dass Du soviel erleben darfst. Glaube mir, das ist nicht bei allen Fellnasen so ist.
Vielen Dank für Deinen Kommentar...
Viele liebe Grüße
Sabine mit Sabine
Nee, ein Garten ersetzt doch keinen Spaziergang! Ich will IMMER spazieren gehen - sogar wenn´s regnet. Dabei wäre mein Garten nun wirklich groß genug für mich halbe Portion, behauptet Frauchen. Aber den kenne ich halt schon in- und auswendig und ich bin doch sooo neugierig auf Neues ;-) 1001 Dackelgrüße!
AntwortenLöschenLiebe Lucy,
AntwortenLöschenschön, dass ich jetzt auch eine Bestätigung von einer Fellnase bekomme.
Eure Sicht ist mir schon wichtig und wie gut, dass Dein Frauchen trotz Gartens erkennt, dass Du noch andere Bedürfnisse hast und sie diese auch erfüllt.
Vielen lieben Dank für Dein Statement...
Viele liebe Grüße
Sabine mit Socke