- oder der 732. geschenkte Tag-
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Socke im Januar 2020 |
Liebe Blogleser,
ein
Sonntag im Januar überraschte uns mit schönem Wetter es war trocken, von den Temperaturen mild und die Sonne zeigte sich. Ideales Wetter für einen Ausflug. Aber der Socke-nHalter musste arbeiten und ich hatte mich schon wieder erkältet, so dass es leider nur zu einer
längeren Mittagsrunde in unseren Gefilden gereicht hat.
Irgendwie tat es mir für Socke leid, die eigentlich gerne woanders unterwegs ist, aber es ließ sich nicht machen. Ich hatte so Kopf – und Gliederschmerzen, dass ich mich nicht ins Auto wagte. Um Socke etwas Freude zu machen, machte ich mit Ihr ein kleines Suchspiel. Das Wetter lockte aber so viele Menschen vor die Türe, dass wir immer wieder unterbrochen wurden.
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Heute läuft es irgendwie nicht rund..... |
Wir zogen weiter und entdeckten die
sog. Spargelfolie, die auf der einen Seite weiß und auf der anderen Seite schwarz ist.
Wir hatten diese auch mal
bei uns mit der schwarzen Seite nach oben im Garten liegen, um das Unkraut, namentlich die Hundszungen effektiv den Gar auszumachen. Den Tipp hatten wir von einem Gartenbauer bekommen und holten uns etwas Folie vom Bauern. Natürlich wurden wir so zum Gespött der Nachbarn, die nicht verstanden, warum wir dies taten und auch nicht fragten. Auch die vorbeifahrenden Radfahrer bleiben stehen, unkten wir würden Spargel anbauen und schauten missmutig. Uns egal, Hauptsache, dass es geholfen hat…
An dieser Ecke kam Socke aus dem Schnüffeln nicht mehr raus und ich frage mich, was sie da gerochen hat. Sie konnte sich gar nicht losreißen…
Dazu einmal ein kleiner Exkurs was Hunde wirklich riechen….
Die Riechschleimhaut in der Nase des Hunde überzieht kleine Knorpellamellen, so dass die Oberfläche in der Nase deutlich größer ist, als man von außen betrachtet meinen mag. Beim Hund ist diese Riechschleimhaut, etwa beim Deutschen Schäferhund, bis zu 150 cm² groß – beim Menschen rund 10 cm². In dieser Schleimhaut befinden sich die sogenannten Riechzellen. Diese nehmen die Duftmoleküle aus der Luft auf. Das sind beim Hund bis zu 220 Millionen Riechzellen, bei uns Menschen hingegen nur 5 Millionen. Der Riechnerv leitet die Informationen der Riechzellen durch elektrische Impulse weiter an das Gehirn. Hier werden die Düfte erkannt, gespeichert und gedeutet. Der Teil des Gehirns, der mit diesen Aufgaben betraut ist, das Riechhirn, nimmt beim Hund 10 % des Gehirns ein, beim Menschen lediglich 1 %. Da das Riechhirn unter anderem direkt mit der Amygdala, dem sogenannten Mandelkern des limbischen Systems, verbunden ist, die – vereinfacht ausgedrückt – als Sitz der Emotionen gilt, ist es kein Wunder, dass Gerüche und Gefühle eng miteinander verbunden sind.
Zudem gibt es auch unter den Hunden Schnupper-Profis. Vererbung, Nasenform, Intelligenz, Rasse, Motivation und Ausbildung bestimmen das Riechvermögen maßgeblich mit. Aber selbst dem „untalentiertesten“ Schnüffler steht immer noch eine Duftwelt offen, die uns Menschen verschlossen bleibt.
Hunde tauschen miteinander Informationen über den Duft aus. Dabei ist genau wie in einem Gespräch der eine der Sender der Botschaft, der andere der Empfänger. Und diese Botschaft kann beispielsweise in Form von Urin oder Kot mitgeteilt werden. Vor allem anhand des Urins können Hunde eine ganze Menge erkennen. So riechen sie beispielsweise
• wie alt der andere Hund ist,
• ob er gesund ist,
• welchem Geschlecht er zuzuordnen ist,
• ob der andere fortpflanzungsbereit ist und
• ob er einen hohen Rang hat.
Alles das riechen sie, obwohl der andere Hund schon gar nicht mehr da ist und nur eine kleine Pfütze am Laternenpfahl hinterlassen hat. Möglich ist der Informationsfluss durch Pheromone. Das sind chemische Botenstoffe, die Informationen innerhalb einer Art übertragen; in diesem Fall also für uns Menschen nicht wahrnehmbar sind. Verteilt werden diese Pheromone beispielsweise durch den Urin oder den Kot, aber auch durch den Speichel und Drüsen am Schwanzansatz oder am Anus, etwa die Analdrüsen.
Ein für uns ständig beobachtbares Kommunizieren über den Duft ist das Urinieren des Hundes. Weiß man, was dort alles für den anderen Hund „lesbar“ gemacht wird, sieht man das Pinkeln seines Hundes plötzlich mit anderen Augen und kann interessante Beobachtungen machen. Wo pinkelt er, was markiert er, wie lange verharrt er schnuppernd an welcher Stelle etc.? Wenn Hunde ihre Blase leeren wollen, weil sie „müssen“, dann spricht man von „sich lösen“. Dabei wird meist nicht lange nach einem geeigneten Ort gesucht, sondern einfach der Urin an der nächstmöglichen Fläche laufen gelassen. Das Lösen dauert wesentlich länger als das bloße Markieren.
Zum Markieren reichen wenige Tröpfchen, die strategisch wirksam platziert werden.
Hunde markieren – mit Urin und Kot – aus verschiedenen Gründen:
• Zum einen gilt das Markieren der Orientierung, sie schreiben damit sozusagen eine eigene Landkarte, die ihnen den Weg weist. Dort, wo Hunde sich nicht auskennen, aber auch auf der Jagd oder wenn sie etwas Besonderes gefunden haben, setzen sie Urin ab, sodass sie diese Stelle anhand ihres eigenen Geruchs wiederfinden würden.
• Die Grenzen des eigenen Reviers werden ebenfalls markiert. Hier geht es darum, den eigenen Rangstatus den anderen Hunden anzuzeigen – ein territoriales Verhalten, zu dem auch das Drüberpinkeln gehört und manchmal auch das Auffressen von fremdem Hundekot. Der Hund entfernt damit sozusagen die Besitzansprüche der fremden Hunde, die diese auf „seiner“ Wiese hinterlassen haben.
• Auch zeigen Hündinnen, ob sie paarungsbereit sind. Das interessiert alle Rüden, aber auch Hündinnen wissen gern, wie es um potenzielle Konkurrentinnen in der Nachbarschaft bestellt ist.
Treffen Hunde aufeinander, dann schnuppern sie sich gegenseitig ab. Hier erfahren sie nicht nur die ganzen Dinge, die sie auch über den Urin erfahren: Sie können auch „lesen“, wo der andere war, ob er sich in interessanten Dingen gewälzt hat, ob er mit anderen Hunden gerangelt hat etc. Auch wenn wir nach Hause kommen, werden wir abgeschnüffelt: War da etwa ein anderer Hund am Hosenbein? Was hat der Mensch angefasst?
Eine freundliche Hundebegrüßung beginnt normalerweise an der Schnauze. Danach darf einer nach dem anderen die Genitalien und die Analregion inspizieren, was ein selbstsicherer Hund auch bereitwillig zulässt. Mit dem Wedeln der Rute verteilen Hunde ihren eigenen Duft in der Luft. Manchmal kann man ganz deutlich erkennen, dass die Rute nicht ziellos hin und her wedelt, sondern die Duftstoffe ganz gezielt nur in die Richtung des anderen Hundes fächert.
Wir zogen weiter und
erfreute uns daran, dass die Kaninchen, die hinter der Hecke ausschließlich alleine im Käfig saßen, immer von der Laterne angeleuchtet und im Zugriff der Hunde
wohl abgegeben worden sind. Es war auch nicht gut, wie sie da lebten.
Nun ging es heim...
Ich freute mich, mich etwas ausruhen zu können. Schließlich haben wir auf der Runde doch wieder eine ganze Menge
über das Schnüffeln unserer Hunde gelernt.
Viele liebe Grüße
Leona ist eine äußerst unbegabte und unmotivierte Schnüfflerin. Ganz anders hingegen Leo.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Auenländerin
Ja, so verschieden sind die Hunde. So ist es natürlich schwer beiden Hunden gerecht zu werden. Ich bin froh, dass wir Socke mit Schnüffeln gut auslasten können. Dies bei schlechtem Wetter, viel Arbeit und wenn es Socke nicht gut geht, dann haben uns solche Schnüffelspiele immer gut geholfen. Aber wenn Leona das nicht mag, dann ist das eben so.
LöschenGanz lieben Dank und viele liebe Grüße
Sabine mit Socke